Zukunftsvorsorge für das Kreuzviertel / Dreijährige Baumaßnahme soll 2026 starten
Münster (SMS) Zwischen Kanalstraße und Lublinring soll ab 2026 ein neues Regenwasserpumpwerk entstehen. Der Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen hat den Neubau, der 5,2 Millionen Euro kosten soll, beschlossen. Der Bau des Pumpwerks soll ab Mitte 2026 beginnen und drei Jahre dauern.
„Eine unserer zentralen Aufgaben ist es, die vorhandene Infrastruktur für die anstehenden Herausforderungen durch den Klimawandel fit zu machen“, ordnet Stadtbaurat Robin Denstorff die Bedeutung des Neubaus ein. „Mit einem leistungsfähigen Regenwasserpumpwerk stellen wir bestmöglichen Schutz vor Überflutungen durch Starkregen oder Hochwasser sicher.“
Schutz durch leistungsfähiges Regenwasserpumpwerk
An der Kanalstraße soll unter dieser Zielsetzung ein neues Regenwasserpumpwerk zum Einsatz kommen, das bei extremem Starkregen möglichst viel Wasser aus dem Kreuzviertel ableitet. So kann es über die Münstersche Aa abfließen, auch wenn diese bereits einen hohen Pegel hat. Das Pumpwerk wird über eine hohe Leistungsfähigkeit verfügen. Die drei vorgesehenen Schneckenpumpen fördern jeweils zwei Kubikmeter pro Sekunde und könnten das Sportbecken eines Schwimmbades in nur zwei Minuten vollständig befüllen.
Die Anlage erfordert inklusive der notwendigen Versorgungs- und Betriebstechnik ein Gebäude in der Größe eines Mehrfamilienhauses mit nebenstehender Doppelgarage. Sie muss am tiefsten Punkt des Einzugsgebietes platziert werden, der an der Kreuzung von Kanalstraße und Lublinring liegt. Mit Bau des Pumpwerks reduziert sich dort die derzeit teilweise zum Parken genutzte Fläche. Wie der Bereich rund um das neue Pumpwerk zukünftig gestaltet und genutzt werden soll, wird gesondert entschieden.
Die Anforderungen an den geplanten Bau sind durchaus hoch: Es soll nicht nur funktionale und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden, aufgrund der zentralen Lage im Eingang des Kreuzviertels direkt an der Aa haben auch Städtebau und Ökologie eine besondere Bedeutung.
Während der Vorbereitung und der Durchführung der Baumaßnahmen wird die Verwaltung die Bürgerschaft anhand eines für das Projekt entwickelten Kommunikationsplans die jeweiligen Interessensgruppen frühzeitig und aktuell informieren.
„Trotz der Wirksamkeit aller baulichen Schutzmaßnahmen ist eine Botschaft wichtig: Die Dynamik von Wetterextremen können wir nicht gänzlich über technische und wasserwirtschaftliche Infrastrukturen in den Griff bekommen“, betont Denstorff. „Um diese kommunale Gemeinschaftsaufgabe zu leisten, müssen wir viele Hebel bedienen. Neben einer leistungsfähigen Infrastruktur unter anderem durch einen bestmöglichen Gebäudeschutz, aber auch durch umsichtiges Verhalten eines jeden Einzelnen im Gefahrenfall.“
Zwei weitere Vorsorge-Bausteine komplettieren Prozess
Das geplante Regenwasserpumpwerk ist der erste von drei aufeinander aufbauenden Planungsschritten für einen bestmöglichen Überflutungsschutz im Kreuzviertel. Zudem sollen Maßnahmen an der Münsterschen Aa durchgeführt und die Regenkanalisation abschnittsweise vergrößert werden.
Fotohinweis: Um für Wetterextreme bestmöglich vorbereitet zu sein, plant die Stadt Münster ein neues Regenwasserpumpwerk für das Kreuzviertel, Ecke Kanalstraße/Lublinring. Foto: Stadt Münster/Patrick Schulte.