Düsseldorf, Mai 2025 – Die Bürgerinitiative ZUHÖREN.DRAUSSEN weitet ihr Engagement für
mehr soziale Verbundenheit weiter aus: Neben Standorten in Düsseldorf, Ratingen, Bonn,
Dinslaken, Gladbeck, Köln, Ingolstadt und Eltville sind jetzt auch Essen, Münster und
Solingen Teil des stetig wachsenden Netzwerks. Mit insgesamt elf Städten schafft die
Initiative niederschwellige Gesprächsangebote im öffentlichen Raum – durch ehrenamtliche
Präsenz auf sogenannten ZUHÖR.Bänken.
Ob Trauer, Einsamkeit, Flucht, familiäre Themen oder Zukunftssorgen – von März 2024 bis
April 2025 wurden über 800 Gespräche anonymisiert evaluiert. Menschen
unterschiedlichster Herkunft, Lebensphasen und Berufe suchen die Begegnung – oft aus
einem einfachen Bedürfnis: gehört zu werden.
In Düsseldorf steht mit dem ZUHÖR.Raum in der Zentralbibliothek KAP1 seit Juli 2024
zudem ein wetterunabhängiger Ort zur Verfügung: Jeden Samstag von 11 bis 13 Uhr
tauschen sich dort Besucher:innen mit ehrenamtlichen Zuhörer:innen aus. Im Zentrum vieler
Gespräche steht das Thema „Heimat“ – was sie bedeutet, wie sie sich verändert und wie sie
verbindet. Der ZUHÖR.Raum wurde Ende Juni 2025 mit dem „Zukun sgestalterpreis in
Bibliotheken 2025“ ausgezeichnet.
„Unser Ziel ist es, echte Verbindung zu ermöglichen und die unterschätzte Kompetenz des
Zuhörens wieder in den Mittelpunkt zu rücken“, erklärt Initiatorin Christine von Fragstein.
„Viele Menschen haben keinen selbstverständlichen sozialen Anschluss und wenig
Menschen zum Reden. Wir wollen ihnen Raum schenken, sich mitzuteilen.“
Kommunikationsexpertin Alexandra Perl begleitet die Initiative mit Schulungen für
Ehrenamtliche: „Zuhören ist keine Frage von Ausbildung, sondern von Haltung – man muss
lernen, Raum zu geben, nicht Ratschläge.“
Zuhören.
ZUHÖREN.DRAUSSEN ist heute ein fester Bestandteil des sozialen Lebens in den
teilnehmenden Städten. Zuhören schafft echte Begegnungen, baut Isolation ab und fördert
den gesellschaftlichen Zusammenhalt – niedrigschwellig, menschlich und wirksam.
Das Projekt wird u. a. von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert und entwickelt sich
zunehmend zu einer gesellschaftlichen Bewegung für mehr Menschlichkeit im Alltag.
Fotohinweis: Draußen in Münster (Foto: Stadt Münster)